
Die Branchenbetriebsgruppe "öffentliche Dienste der SPD (BBGöD) sieht ihre Erfahrungen durch den Fernsehbericht des WDR vom 11.10.11 bestätigt. Nach ihren Angaben gibt es bei einer Vielzahl der Beschäftigten der Mühlenkreiskliniken, insbesondere in deren Service GmbH und der Krankenhausküche Bad Oynhausen, erhebliche Ängste um ihre Zukunft. Laut Vorsitzenden der BBGöD, Fiedler, haben sich in den letzten Wochen verstärkt betroffene Beschäftigte an die Sozialdemokraten gewandt und um Unterstützung und Hilfe gebeten.
Es geht eine große Angstwelle um, die dem Betrieb teuer zu stehen kommt.
Versagensängste, Konfliktängste und Existensängste hängen wie ein Leichentuch über dem Ganzen und viele haben bereits die innere Kündigung vollzogen. Dieser Teufelskreis muss dringend durchbrochen werden, er macht nicht nur die Betroffenen kaputt, sondern führt zu einem betriebswirtschaftlichen Gau und zum Gegenteil dessen, was eigentlich notwendig ist für einen positiven Sanierungsprozess, so die Einschätzung der Betriebsgruppe.
Sie befürchtet eine erhebliche finanzielle Belastung und einen massiven betriebswirtschaftlichen Schaden der MKK durch innerbetriebliche Verwerfungen die aus der sogenannten Sanierung resultieren. Nach Angaben der BBGöD ist Druck auf große Teile der Beschäftigten zur verhängnisvollen Geißel des Gesamtunternehmens MKK geworden. Zumindest ergibt sich dieses Bild aus diversen Gesprächen mit vielen Mitarbeitern.
Aus ihrer Sicht sägen die Verantwortlichen den Ast ab, auf dem so viele und sie selbst sitzen, und der den Bürgern des Mühlenkreises viel gekostet hat und noch kosten wird.
Bedingt durch den ständigen Sanierungswahn ist der Unternehmensführung die Handlungs – und Sozialkompetenz abhanden gekommen und das nicht vorsetzlich sondern eher System bedingt. Sie folgen einem typischen und irrationalen Verhaltensmuster und verlieren dadurch ihre Glaubwürdikeit, Überzeugungskraft, Kritik- und Konfliktfähigkeit und die für eine Kommunikation notwendigen Kompetenzen die unabdingbar sind, um die vielfältigen Führungsaufgaben zu meistern, so Fiedler weiter.
Gekrönt wird dieser Irrsinn durch die Doppelbeauftragung bestimmter Teilbereiche des Klinikkonzerns.
Da gibt es private Dienstleister die als "Standby – Verfahren" neben dem eigenen Personal angeheuert wurden, wie in der Buchhaltung, im medizinischen Schreibdienst, im gesamten Sterilisationbereich aller MKK-Häuser, und ganz ausgeprägt, in der Konzern eigenen Service GmbH.
Aktuell wurden deren Leistung und Aufgaben in den bettenführenden Stationen an das Stuttgarter Gebäudereinigungunternehmen Venter GmbH vergeben.
Da muss die Frage erlaubt sein, ob die Mühlenkreiskliniken zu viel Geld haben oder ob diese irrationalen Doppelbeauftragung als weiteres Mittel dient, um das "Machtpotential Angst " zu vermehren ?
Laut aktueller Studie des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre und Personalwesen der FH Köln, verursacht der Faktor Angst im Betrieben jährliche Kosten von 70 Milliarden Euro .
Diese gewaltige Summe setzt sich aus Fluktuationskosten, innere Kündigung, angstbedingten Medikamentenkonsum, angstbedingten Alkoholkonsum, Mobbing-Bossing- Prozesse und durch angstverursachte Fehlzeiten zusammen. Wenn man das auf die MKK herunter rechnet, kostet der Wahnsinn der Volkswirtschaft im Mühlenkreis rund 9 Millionen Euro im Jahr.
Dieser Millionenschaden kann aber nur gestoppt werden, wenn die unter Ängsten leidenden Mitarbeiter befreit werden von dieser Art der desolaten Unternehmensführung, so Fiedler.
Die Sozialdemokraten der Betriebsgruppe sehen sofortigen Handlungsbedarf der aufsichtsführenden politischen Entscheidungsgremien.