Energiewende und Klimaschutz schaffen öffentliche Beschäftigung und entlasten die defizitären Haushalte !
Aus Sicht der Branchenbetriebsgruppe Öffentliche Dienste in der SPD (BBGöD) kommt dem öffentlichen Dienst in der nun anstehenden Energiewende eine Schlüsselfunktion zu.
Insbesondere Stadtwerke und kommunale Ver- und Entsorger sehen wir hier in der ersten Reihe wenn es um die zügige, nachhaltige und bezahlbare Umsetzung geht .
Die goldene Zeitspanne “der 4 Großen“ neigt sich dem Ende entgegen, so die Prognose der BBGöD. Nun scheint endlich ein breiter politischer Konsens darin zu bestehen, dass der öffentliche Dienst wieder gefragt ist, wenn es um Klimaschutz und Energie geht.
Daher fordert die BBGöD nun Taten statt Lippenbekenntnisse und gibt hier einen ersten Einblick in ihr Eckpunktepapier zur Energiewende in den Kreisen Minden – Lübbecke und Herford, und darüber hinaus.
Wir fordern eine breite politische Unterstützung und kommunale Beteiligung für das geplante Pumpspeicherkraftwerk (PSW) Wülpke.
Dieses hervorragende Projekt der Barbara Rohstoffbetriebe verdient die volle Unterstützung aus dem öffentlichen Sektor und allen politischen Lagern.
Heimische Stadtwerke und Versorger können hier einen immens wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten und mittelfristig gute Gewinne generieren.
Genossenschaftsbanken und Sparkassen sollten die Kreditvergabe in ihre Hand nehmen und regionale Wertschöpfung ermöglichen.
Bei der technischen Umsetzung des PSW wünschen wir uns 2 Fallleitungen (Druckstollen) mit Drehstrom und Gleichstrommaschinensätzen.
Dieses System eröffnet ganz neue Wege bei der Speicherung und Umwandlung von regenerativer elektrischer Energie und erhöht die Wirtschaftlichkeit enorm, so der Fachmann der BBGöD.
Mit Gleichstrom, der direkt aus Wind und Sonne stammt, wird der Speicher gefüllt und beim Entleeren als Dreh – und Wechselstrom ins Netz eingespeist.
In diesem Zusammenhang fordern die Sozialdemokraten den Bau von nationalen Gleichstromnetzen (Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung) für einen möglichst verlustfreien Ferntransport von elektrischer Energie, denn bei der Drehstromtechnik kommt es zu erheblichen Verlusten auf langen Strecken und machen eine Erd – und Seeverkabelung extrem kostspielig.
Ein PSW würde dabei eine sehr wichtige Rolle der Umrichtung übernehmen und gehört somit zu den ganz wesentlichen Punkten im Energiewende – Konzept der Sozialdemokraten.
Aber auch der umstrittene Ausbau des herkömmlichen Hochspannungsnetzes sei von größter Bedeutung. Hierbei fordert die BBG den Umbau bereits bestehender Trassen. Das nimmt den Druck aus dem Genehmigungsverfahren und beschleunigt dieses ganz erheblich. Wir müssen nicht unbedingt tausende von zusätzlichen Masten setzen, sondern bestehende austauschen, um mit höheren Spannungen und Leistungen zu fahren, so der Fachmann der Branchenbetriebsgruppe Fiedler.
Die konventionelle Kraftwerkstechnik, wie sie in Veltheim und Lahde steht, hat auch keine dauerhafte Überlebenschance und deshalb wären die Betreiber gut beraten, an diesen Standorte umzurüsten. Gerade Veltheim bietet hierbei gute Vorraussetzungen zur Umrüstung auf ein reines Gas -und Dampfturbinen-Kraftwerk (GUD-Kraftwerk) mit Kraft- Wärme Kopplung, ebenso das dazu gehörige Kraftwerk Ummeln. Solche hochflexiblen Kraftwerke, die die Grund- Mittel und Hochlastbereich mit hohem Wirkungsgrad arbeiten, brauchen wir gerade in der Übergangsphase, bzw. in den nächsten Jahren. Die Option der Kohlevergasung und die Gasnutzung im GUD-Kraftwerk stellt in diesem Zusammenhang eine mögliche Zukunftsoption dar, um die erforderlichen Nah – Fernwärmenetze über einen langen Zeitraum ( > 35 Jahre) wirtschaftlich zu betreiben.
Die alternative Wärmenutzung ist aus Sicht der BBGöD ebenfalls ein noch weitgehend vernachlässigtes Feld der öffentlichen Hand. Beispielsweise stecken riesigen Mengen an Energie im Abwasser, die die Entsorger mit simpler Technik Gewinn bringend nutzen könnten. Hier verschlafen wir wichtige Zeit und heizen unsere Flüsse mit dem kostenlosen Wärmepotential aus der Kanalisation auf, und vernachlässigen es unverantwortlich öffentliche Wertschöpfung zu betreiben, so der Vorsitzende der BBGöD.
Wenn es um Energie sparen geht, sind viele öffentliche Bereiche noch in der Vorkriegszeit anzusiedeln. Man redet und rechnet sich die Köpfe heiß wenn um Personalkosten geht, und für die wesentliche Dinge des Sparens fehlt der Weitblick, so Fiedler und ihm fallen dazu spontan einige Beispiele ein.
Aus seiner Sicht könnte der Kreis Minden-Lübbecke mindestens die Hälfte der Stromkosten auf seiner zentralen Deponiesickerwasser – Kläranlage im Heisterholz durch den Einsatz neuer biologischen Verfahren zum Stickstoffabbau einsparen. Der Fachmann empfiehlt dem Betreiber (AML), mit der so genannten anaeroben Ammoniumoxidation viel Geld zu sparen, dass für andere Dinge dringend benötigt wird.
Selbstverständlich setzt man bei BBGöD auch auf Sonne, Wind und Wasser wenn es um die Energieversorgung der Zukunft geht. Gerade die Lieferanten Sonne und Wind könnten im hiesigen Raum noch erheblich vielfältiger genutzt werden. Auf jedes Dach in öffentlicher Hand gehören Solarmodule zur Strom und Wärmeerzeugung, dass ist für unsere überhaupt keine Frage mehr und jede Diskussion über die Sinnhaftigkeit erübrigt sich für die sozialdemokratischen Arbeitnehmervertreter.
Die Diskussion um den möglichen Nutzen oder Schaden von Biogasanlagen sehen wird allerdings noch lange nicht als erledigt an, und das Gros der organischen Reststoffverwertung gehört in den Aufgabenbereich der Kläranlagen. Hier gibt es Jahrzehnte lange Erfahrungen, modernste Anlagentechnik und fachlich hoch qualifiziertes Personal. Diese Leute haben den Führerschein zum Betrieb von Biogasanlagen und bei ihnen steht wirtschaftliches Interesse nicht ausschließlich im Vordergrund. Zudem werden solche Anlagen vom Gesetzgeber deutlich strenger überwacht als die Biogasanlagen auf dem freien Feld, und gerade die Abwärmenutzung ist in kommunalen Kläranlagen jederzeit zur 100 % möglich.
Unsere Kritik richtet sich nicht gegen die schon ums Überleben kämpfende Landwirte, die ihre Gülle und Abfälle aus der Tierhaltung umweltfreundlich nutzen wollen, sondern gegen Betriebe, bei denen der Anbau und die Produktion von Lebensmitteln keine Bedeutung mehr hat und deren Interessen nichts mehr mit ordentlichem Landbau zu tun haben, so die BBGöD in der Kurzfassung der “ Eckpunkte Energiewende „