Malerba- Beschäftigte warten seit 2 Monaten auf Ihr Geld

Seit über zwei Monaten warten die Beschäftigten der Firma Malerba nun auf Ihre Löhne. Aus diesem Grunde wand sich die Vorsitzende des Betriebsrats an die IG Metall Verwaltungsstelle Olsberg.
Nach mehreren Beratungen gab es am Donnerstag den 12. Juli 2012 nun endlich Gewissheit. Die Firma Malerba ist zahlungsunfähig. Beschäftigten, die über 60 Jahre alt sind, wurden Aufhebungsverträge angeboten, um die restliche Zeit bis zur Rente mit Arbeitslosengeld zu überbrücken.
Sascha Pletenecky, IG Metall Gewerkschaftssekretär: „Im ersten Moment habe ich gedacht, dies ist ein schlechter Witz. Leider mussten wir feststellen, dass dieses sogenannte Angebot ernst gemeint ist. Ich finde, so darf man nicht mit Menschen umgehen, die Jahrzehnte lang …für das Unternehmen gebuckelt haben.“

Ein neues Unternehmen scheint bereits gegründet zu sein. Die Firma Medebacher Strumpf Vertrieb (MSV) ist seit Ende letzter Woche in den Räumen der Firma Malerba aktiv. Großen Teilen der Malerba- Beschäftigten wurden dort Arbeitsverträge angeboten.

Allerdings mussten dafür zuerst Aufhebungsverträge mit Malerba unterzeichnet werden.
„Mit viel Druck wurde den Mitarbeitern dazu geraten, dass es besser für sie ist, wenn sie unterschreiben. Mit den Aufhebungsverträgen setzten sie hohen Kündigungsschutz und ausstehende Forderungen aufs Spiel. Viele Kolleginnen und Kollegen hatten gar keine andere Wahl, da der Druck durch die neue Geschäftsleitung so massiv war und unterschrieben die Aufhebungsverträge. Sie arbeiten nun im neuen Unternehmen“, so Pletenecky weiter.

Die Arbeitsverträge mit Medebacher Strumpf Vertrieb zeigen allerdings schon einige Tücken auf. Höhere Arbeitszeiten und viele Öffnungsmöglichkeiten durch das Unternehmen lassen sich darin wieder finden.

Sascha Pletenecky: „An Betriebsrat und IG Metall vorbei ist hier eine neue Firma gegründet worden. Wir haben keinerlei Informationen um wen es sich genau bei MSV handelt. Außerdem liegen uns weder die Ziele noch offizielle Papiere über die genaue Situation von Malerba vor.“
Die IG Metall Olsberg wird nun genauer prüfen, ob es sich bei dem neuen Unternehmen nicht um einen sogenannten Betriebsübergang handelt. Die Prüfung der Gewerkschaft hat ergeben, dass aktuell noch keine Insolvenz beim zuständigen Amtsgericht in Arnsberg beantragt wurde.

„Die Situation ist für die Belegschaft absolut unbefriedigend. Existenzängste sind bei vielen Kolleginnen und Kollegen vorhanden. Zum Glück haben der Bürgermeister und die Stadt Medebach direkt Unterstützung angeboten. Wir lassen unsere Mitglieder selbstverständlich nicht im Regen stehen und helfen, wo wir können“, so Pletenecky abschließend.